Karikatur des inneren Teams mit Denker, Träumer, Handelnder, Zweifler, Supermann.

Entschieden leichter entscheiden

Persönliche Entscheidungen leicht gemacht

Sich ent­schei­den ist nicht immer ein­fach. Oft gibt es wider­sprüch­li­che Gefüh­le und Gedan­ken dazu. Wir wollen unse­ren eige­nen inne­ren Antei­len ebenso gerecht werden und gleich­zei­tig unsere Rollen im Leben aus­fül­len. So sind wir hin- und her­ge­ris­sen, wel­cher Stimme oder wel­chen Bedürf­nis­sen wir folgen wollen. Eine Metho­de aus der Mode­ra­ti­on von Teams und Grup­pen hilft, aus diesem Dilem­ma heraus – und bringt Klar­heit in das dif­fu­se Durch­ein­an­der der Gefühle.

„Ich kann mich ein­fach nicht ent­schei­den“ war gestern.

Jahr­zehn­te­lang habe ich Bespre­chun­gen und Ver­samm­lun­gen mode­riert. Dabei habe ich ver­sucht, allen mög­li­chen Inter­es­sen Raum zu geben und sie im Ide­al­fall unter einen Hut zu brin­gen. Dabei galt es, die Rede­bei­trä­ge gerecht auf­zu­tei­len, zu nor­ma­li­sie­ren und so in eine Form zu brin­gen. Wer schon einmal ver­sucht hat, mehr als fünf Bälle zu jon­glie­ren, kann sich unge­fähr die Kom­ple­xi­tät vorstellen.

Ein wich­ti­ges Werk­zeug ver­half mir dabei, immer effi­zi­en­ter auf dem Weg zur gemein­sa­men Ent­schei­dung zu beglei­ten – pro­duk­tiv und den­noch ohne Kon­flik­te und lange Diskussionen:

Sys­te­mi­sches Kon­sen­sie­ren ist ein Abstim­mungs- und Bewer­tungs­ver­fah­ren, das ursprüng­lich von den beiden Öster­rei­chern Sieg­fried Schrotta und Erich Visot­sch­nig erson­nen und später von vielen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen wei­ter­ent­wi­ckelt wurde. Dieses Ver­fah­ren und die Anwen­dung habe ich in meinem Buch Magic✯Meetings – Wie man in Bespre­chun­gen und Ver­samm­lun­gen zu trag­fä­hi­gen Ergeb­nis­sen kommt [1] beschrie­ben. Eben­die­ses Ver­fah­ren lässt sich auch ein­set­zen, wenn man selbst Klar­heit gewin­nen und auf der Basis aller inne­ren Antei­le und Rollen ent­schei­den möchte.

Abstimmungsergebnis in tabellarischer Übersicht
Tabel­le: Mei­nungs­bild, 26 Optio­nen bewer­tet von 24 Menschen

Schritt für Schritt

Der Ablauf in Kürze:

Frage-/Aufgabenstellung formulieren

  • Was soll geklärt werden?
  • Worum geht es?
  • Was ist zu entscheiden?
Offene Fragestellung
  • For­mu­lie­re eine offene Frage, mit einem Fra­ge­wort am Anfang der Frage!
  • Ver­mei­de geschlos­se­ne Ja-Nein-Fragen!

Es gibt immer noch eine Mög­lich­keit mehr. Even­tu­ell ist es sinn­voll, die Ebene zu wech­seln. Beispiel:

  • Statt: Fahren wir ans Meer oder in die Berge?
  • Besser: Wohin fahren wir in Urlaub?

Optionen sammeln

Zunächst die Passivoption formulieren

Zum Bei­spiel:

  • Ich ent­schei­de (jetzt) nicht.
  • Ich lege mich (noch) fest.
  • Oder kon­kre­ter: Was wird gesche­hen, wenn ich nicht entscheide?
Alle Möglichkeiten sammeln und auflisten
  • Alle Ideen sammeln;
  • Auch ver­rück­te Ideen;
  • Auch Ideen, die noch nie gedacht wurden.
  • Immer nach dem Motto: Was noch?
  • Oder auch: Was auf gar keinen Fall? Und davon das Gegenteil!

Alle Rollen und (inneren) Anteile sammeln

Welche Rollen oder (inne­ren) Antei­le

  • sind betrof­fen oder beteiligt
  • wollen mit­re­den?
Zum Beispiel:
  • Ehe­frau,
  • Mutter,
  • Berufs­tä­ti­ge,
  • Erho­lungs­be­dürf­ti­ge,
  • Schwie­ger-/Toch­ter,
  • etc.

Bewerten

Jede Rolle einnehmen
  • Ver­bin­de dich mit dem ent­spre­chen­den (inne­ren) Per­sön­lich­keits­an­teil, mit der Rolle.
Aus der Rolle heraus nun jede Option bewerten

… mit 0 bis 10 Ein­wands­punk­ten (EP):

  • 0 = ist für mich OK;
  • 1 – 4 = gerin­ge Ein­wän­de, Bedenken;
  • 5 = mitt­le­re Einwände;
  • 6 – 9 = anwach­sen­de Ein­wän­de, größer wer­den­de Bedenken;
  • 10 = maxi­ma­le Ein­wän­de und Widerstand.

Trage die Ein­wands­punk­te in der ent­spre­chen­den Spalte für jede Option ein!

Arbeitsblatt für persönliche Entscheidungen
DeepTalk-Arbeits­blatt Per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen: Abstimmungstabelle

Das Stimmungsbild

Auf dem Arbeits­blatt ent­steht nun ein Stimmungsbild.

Einwände je Option
  • Trage die Summe der Ein­wands­punk­te je Option, je Zeile in der vor­letz­ten Spalte ein!

In der vor­letz­ten Spalte ent­steht jetzt das eigent­li­che Stim­mungs­bild: Je höher die Summe der Ein­wands­punk­te, desto gerin­ger die Akzeptanz. 

  • Für die Option mit den gerings­ten Ein­wands­punk­ten, trage in der rech­ten Spalte eine 1 ein!
  • Für die Option mit der zweit­nied­rigs­ten Summe an Ein­wands­punk­ten eine 2, und so weiter.

So ergibt sich ein Stim­mungs­bild der betei­lig­ten Rollen und Per­sön­lich­keits­an­tei­le. So sieht die Stim­mung im inne­ren Team aus.

Wichtig: Die Bewertung der Passivoption

Die Posi­ti­on der Pas­siv­op­ti­on zeigt die Grenze der Zumut­bar­keit für die inne­ren Antei­le an.

  • Alle Optio­nen, die mehr Ein­wands­punk­te auf sich ver­ei­nen als die Pas­siv­op­ti­on, sind nicht wirk­lich eine inter­es­san­te Option.
  • Sich mit diesen zu beschäf­ti­gen oder sich auf sie zu kon­zen­trie­ren, lohnt sich kaum.

Wenn die Pas­siv­op­ti­on die wenigs­ten Ein­wands­punk­te hat, ist es ein Spie­gel der aktu­el­len Situa­ti­on. Viel­leicht gilt es gerade, dazu zu stehen? Auch nichts zu tun kann die beste Option sein.

Sollte nichts zu tun, keine wirk­lich Option sein, fehl­ten bei den Rollen die Antei­le, die diese Not­wen­dig­keit im Blick haben. Oder es fehlen noch wei­te­re, bes­se­re Optionen. 

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