Paar in einer sinnlichen Position. Frau liegt auf Mann.

Verbindendes Paargespräch für innige Beziehungen

Beziehungen wachsen im Kontakt – gerade, wenn es brenzlig wird

Typi­sche Mei­len­stei­ne säumen die Abwärts­spi­ra­le von Bezie­hun­gen: ver­ba­le Ver­let­zun­gen, Ver­lust von Inti­mi­tät und Sexua­li­tät und anschlie­ßen­dem Ver­stum­men oder ein­an­der nicht mehr zuhö­ren. Doch wie kann man sicher­stel­len, dass es im Kon­takt nicht zu mehr Ver­let­zun­gen kommt?

Eine zusätz­li­che Mög­lich­keit, eine gesun­de Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­zu­üben oder im Kri­sen­fall zu ver­bes­sern, ist das authen­ti­sche Paar­ge­spräch. Ein­fa­che Spiel­re­geln bieten die Chance für tiefen Kon­takt und Abkehr von alten Mustern.

Älteres Paar miteinander tanzend.
Foto: Maria Fran­cis­ca Mayor­ga via Pixabay

Ausdauersportart: Paarbeziehung

Für Bezie­hun­gen gilt das­sel­be wie für sport­li­ches Trai­ning und die eigene Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung. Wir wach­sen nicht, wenn wir immer genau die­sel­be Stre­cke in der­sel­ben Zeit laufen, das­sel­be Gewicht und die glei­che Anzahl Wie­der­ho­lun­gen exerzieren.

Nur unter Belas­tung wach­sen Mus­keln, ent­wi­ckeln wir bes­se­re Kon­di­ti­on, funk­tio­niert unser Gehirn bis ins hohe Alter. Wir wach­sen aus­schließ­lich an Her­aus­for­de­run­gen. Wenn wir immer tun, was wir bisher getan haben, werden wir nur das errei­chen, was wir bisher erreicht haben. Wenn wir uns also den Her­aus­for­de­run­gen auf dem nächs­ten Level nicht stel­len, haben wir schon ver­lo­ren und die Chance auf Wachs­tum verpasst.

Für Bezie­hun­gen ist es der lang­sa­me Weg ins Siech­tum und den Tod, wenn Kom­mu­ni­ka­ti­on und Tages­ab­läu­fe ein­an­der glei­chen. Wie so oft können wir Inti­mi­tät und Sexua­li­tät als Syn­onym sehen: Wenn sich auto­ma­ti­sche Abläu­fe und Zeiten ein­ge­schli­chen haben, stirbt der Reiz.

Was gilt es denn wohl zu trai­nie­ren in Bezie­hun­gen? So ein­fach es sich anhört. Ich denke, es geht darum, in Kon­takt zu blei­ben – sowohl wenn es schwie­rig wird, als auch in ruhi­gen Fahr­was­sern. Übung macht die Meis­ter­schaft, und mit dem sich ver­tie­fen­den Kon­takt eta­blie­ren sich Ver­trau­en und Zuversicht.

Das authentische Paargespräch

Mann bekommt einen Kinnhaken von Frau mit Boxhandschuh
Image by Ryan McGui­re from Pixabay

Die häu­figs­ten Ursa­chen für ver­eb­ben­de Kom­mu­ni­ka­ti­on in Bezie­hun­gen sind das Hoch­schau­keln der Emo­tio­nen sowie Ver­hal­tens­wei­sen und Rede­wen­dun­gen, die als ver­let­zend emp­fun­den werden können. Damit beginnt leider die tren­nen­de Dyna­mik. Wie kann man sicher­stel­len, dass es nicht im Kon­takt dazu kommt?

Es bedarf ein paar Vor­aus­set­zun­gen, Zuta­ten und einer Hand­voll simp­ler Spiel­re­geln. Sich an diese für Bezie­hun­gen unge­wohn­ten Leit­li­ni­en zu halten, bietet die Chance für tiefen Kon­takt und dar­über hinaus die Abkehr von alten, ver­let­zen­den Mus­tern – für Bezie­hun­gen aller Art.

Grundlagen und Leitlinien

Werte

Ich emp­feh­le Paaren oder ande­ren Bezie­hungs­be­tei­lig­ten zunächst, ver­bind­li­che Werte zu ver­ein­ba­ren und sich dar­über aus­zu­tau­schen. Etwa …

  1. Offen­heit – alle Themen auf den Tisch brin­gen zu wollen und auch im Fall von Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten nicht ein­fach die Tür zuzuschlagen.
  2. Klar­heit – die Themen klar zu benen­nen, nicht um den heißen Brei, in Meta­phern oder in unper­sön­li­cher Form drumherumzureden,
  3. Wahr­haf­tig­keit – oft auch Ehr­lich­keit, das heißt, sich klar und unmiss­ver­ständ­lich zu äußern – selbst, wenn die Ant­wort lautet: „Ich traue mich nicht, mich offen zu äußern, weil ich mich schäme oder gar Angst habe.“

Der Aus­tausch offen­bart und stellt sicher, dass das­sel­be unter den Begrif­fen ver­stan­den wird.

Ablauf

Es hilft, Ver­ein­ba­run­gen zu tref­fen, gerade um in den Rhyth­mus zu kommen. Zum Beispiel:

  • Ver­bind­lich regel­mä­ßi­ge Ter­mi­ne fest­le­gen – wöchent­lich oder min­des­tens monatlich;

  • Zeit­räu­me fest­le­gen und ein­hal­ten – etwa 10 – 15 Minu­ten Rede­zeit pro Person, Gesamt­dau­er und Pausen.

  • Einen ruhi­gen, stö­rungs­frei­en Ort und Zeit­raum wählen – ablen­ken­de Medien und Geräte entfernen;

  • Paar­ge­sprä­che auch prä­ven­tiv abhal­ten, nicht erst bei Konflikten.

Kommunikation und Ausrichtung

Sprechen

Die spre­chen­de Person sollte …

  • über sich selbst spre­chen und nicht über das Gegenüber,
  • Du-Bot­schaf­ten ver­mei­den, die wie Kritik oder Schuld­zu­wei­sun­gen wirken können,
  • Ich-Bot­schaf­ten ver­wen­den, wie „Ich habe gese­hen oder gehört…“, „Ich fühle mich dann …“,„Ich wün­sche mir…“, „Ich bräuch­te dann…“.

Die zuhö­ren­de Person sollte …

  • auf­merk­sam zuhö­ren, ohne zu unterbrechen,
  • auch Schwei­gen zulassen,
  • sich die eige­nen Gedan­ken, Bewer­tun­gen, Urtei­le bewusst machen,
  • eigene Gefüh­le wahr­neh­men – Sorgen, Ängste, Freude und Erleichterung,
  • gege­be­nen­falls Gehör­tes wört­lich notie­ren, als Gedächtnisstütze.

Beide soll­ten …

  • Themen offen, ehr­lich und respekt­voll ansprechen,
  • bei sich selbst blei­ben und den eige­nen Anteil sehen,
  • im Kon­flikt­fall mehr auf die Lösung schau­en und …
  • mehr in die Zukunft statt in die Vergangenheit.
Wichtig und hilfreich
  • Ein respekt­vol­les Klima ohne Unter­bre­chun­gen, Beschul­di­gun­gen oder Ablen­kun­gen zu schaf­fen, in dem sich beide sicher fühlen;
  • Kurze Zusam­men­fas­sung am am Ende des Gesprächs zusam­men­zu­fas­sen, was jeder ver­stan­den hat und welche Ver­än­de­rungs­mög­lich­kei­ten gese­hen werden.

Es lohnt sich für die Beziehung

Paar, Frau, Mann, die sich mit den Nasen berühren
Foto: Jupi Lu via Pixabay

Pro­ble­me in Bezie­hun­gen in Ruhe anzu­spre­chen, ist die Königs­dis­zi­plin. Den­noch benö­ti­gen wir oft sehr lange, bis wir uns her­aus­wa­gen und die Themen anspre­chen. Oft hin­dern uns Ängste und Sorgen daran, wie die Reak­tio­nen aus­fal­len. Wir wollen unsere:n Partner:in nicht ver­let­zen oder schä­men uns, ob unse­rer eige­nen Bedürfnisse.

Ent­schei­dend ist jedoch: Wenn wir in guten Zeiten begin­nen zu üben, werden Paar­ge­sprä­che zur nor­ma­len Rou­ti­ne – und auch in schwie­ri­gen Zeiten zu einer ver­trau­ens­vol­len Basis für die Beziehung.

Quellen

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